INHALTSVERZEICHNIS
VorgeschichteTag 1 - Bohol
Tag 2 - Ormoc
Tag 3 - Tagloban
Tag 5 - Cabayog
Tag 7/8 - Donsol
Tag 8/9 - Lucena
Tag 10/12 - Malabacat
Tag 12 Finale Manila
Mehr Bilder der Tour
Tag 6–7 Donsol-Legaspi ( 2 Nächte)
Die Sachen sind immer noch nass und die Motorradschuhe quietschen bei jedem Schritt am nächsten Morgen. So richtig Freude will nicht aufkommen. Dabei war dass doch der Tag auf den wir uns alle am Meisten gefreut haben. aber da sind hunderte von Japanern, Philippinos, Koreanern, die wollen alle auf die Boote, die wollen alle zum Walhai.
Das Procedere der Belehrung und Einweisung zum Whalewatching ist nicht wirklich geeignet die schlechte Stimmung zu entschärfen. 20 minütiges Video anschauen, Verbote wohin man schaut, wer sich den Walhaien mehr als 4 Meter nähert, riskiert den Abbruch der gesamten Tour, wenn jemand die Tiere berührt wird auch sofort abgebrochen, alle müssen dem Guide unmittelbar folgen, abgesetzt wird vom laufenden Boot nach 90 Minuten ist alles vorbei…und wo sind die Walhaie ?
Wir gehen an Bord des Auslegerbootes. Mindesten 20 andere Boote mit den inzwischen mindestens 200 anderen schnatternden Koreanern, Philippinos und Japanern sind ebenfalls in der Bucht. Wenn ich Wal wäre, ich würde gar nicht erst auftauchen. Die Stimmung an Bord ist ziemlich gereizt. und sehr schweigsam.
Dann plötzlich unmittelbar neben unserem Boot eine riesige Rückenflosse. Wir springen mit Maske, Schnorchel, Flossen und Kamera bewaffnet über Bord und sehen vor uns das riesige Maul eines riesigen Walhaies. Der schwimmt direkt auf uns und die Kameras zu.
Das Herz hüpft vor Freude. Der Gigant lässt sich nicht beirren und taucht ganz entspannt unter uns durch. Wir folgen ihm.
Ich schnorchle einen Meter über seinem Kopf, der breiter als meine beiden ausgebreiteten Arme ist.
Der Walhai lässt sich nicht stören. Ganz entspannt saugt er seine Leib- und Magenspeise, das Plankton, aus der milchigen Brühe des Pacific. Ich lasse mich über ihm zurückfallen, seine riesige Schwanzflosse streicht ganz langsam unter meinem eingezogenen Bauch hindurch. Euphorie gepaart mit Freude pur über die gelungenen Aufnahmen auf der Unterwasserkamera.
Das Boot sammelt uns wieder ein. Wir schnattern vor Begeisterung durcheinander wie eine Kindergartengruppe. Die Augen strahlen wieder. Unser Guide hat inzwischen den nächsten sanften Riesen ausfindig gemacht.
Wir springen wieder ins Wasser und wieder sind wir Auge in Auge mit einem mindestens 10 Meter langen Walhai. Die Zeit vergeht wie im Flug.
Immer wieder entdecken wir neue Wahlhaie. Insgesamt sollen mehr als 15 in dieser Bucht sein. Vergessen sind die Schmerzen in den Gliedern, die nassen Stiefel, die Frustrationen des vergangenen Tages. Nach 2 Stunden sind wir wieder am Ufer. Kurt hat inzwischen ein Hotel in 50 Kilometer Entfernung am Fuße des Mayon ausgemacht, in dem wir für 2 Tage Quartier machen werden.
Die kurze Strecke ist fast wie eine Spielerei für uns. Selbst Manfred ist ausgelassen und voller Vorfreude auf eventuell frisch gewaschene Unterhosen und T.Shirts.
Ich freue mich darauf, meine durchgeweichten Schuhe zu trocknen und auch vielleicht die Lederspuren von meinen Fußsohlen entfernen zu können.
Das Hotel ist wirklich gut und die Wäscherei nimmt sich sofort unserer Sachen an. Wir lassen es uns gut gehen an diesem Abend. Es gibt Bulalo und Kinelaw und leckeren Mangodaiquiri. Ein Bretterknaller, denn die Mischung aus starkem Rum und süßer Mango ist nicht nur kalorienreich, sondern auch hammerhart. Am Abend geht es in die Bar. Nur Manfred und ich schwächeln ein bischen nach dem dritten kühlen Bier und so liegen wir um 11 bereits in den Kojen.
Am nächsten Tag macht sich früh morgens Rainer über die Motorräder her. Ketten spannen und ölen, defekte Glühlampen tauschen und Schrauben nachziehen.
Wir fahren derweil mit dem Pickup an den Fuß des Mayon. der hatte seinen letzten großen Ausbruch im Jahr 2002. Der Anblick ist faszinierend. Er gibt an diesem Morgen den Blick frei und es ist schon sehr imposant, den riesigen Bergkegel zu bewundern, der in seiner Symmetrie an ein Bauwerk von Giganten erinnert und doch ein gefährliches Wunder der Natur ist.
Der Ort Casana am Fusse des Mayon wurde vollständig bei einem Vulkanausbruch im Jahr 1814 vernichtet. Die Ruine der Kirche des Ortes erinnert heute an dieses schreckliche Ereignis, bei dem viele Menschen ihr Leben verloren.
Am Nachmittag fahren ein paar von uns auf eigene Faust los. Schliesslich wollen wir ja nicht aus der Übung kommen. Die Sonne lockt, ebenso wie der Wasserfall, den wir besuchen und in dessen Fluten wir uns abkühlen.
Natürlich müssen wir alle zeigen, was wir für Helden sind, nachdem uns Rose, ein Mädchen aus Tacloban den Weg zum Wasserfall gezeigt hat.
Allein hätten wir dieses wunderschöne Stück Natur wohl nie gefunden. Enorm ist die Kraft des Wassers, merken wir, als wir in den Fall springen.
An diesem Abend verschwinden wir gleich nach dem Abendessen in einem typischen philippinischen Restaurant, natürlich wieder mit Bulalo und Crispi Manok/Pork (Hühnchen/Schweinefleisch) in den Kojen, denn nächste Etappe wird heftig, warnen Rainer und Kurt.











