Tag 5 Cabayog - Donsol

Wir verlassen Samar. Wieder einmal Übersetzen mit der Fähre. Diesmal nach Luzon. Dicke Wolken drohen Regen an. Der platzt dann auch auf uns nieder, kaum dass wir die Motorräder auch hier wieder nach längerer und ausführlicher Kontrolle unser Papiere auf dem Schiff platziert und gesichert haben.
Auf dem Zwischendeck eine riesige Karaokeanlage und ein Philippino, der sich für Joe Cocker hält und in die Anlage Röhrt als sei er mindestens ein Zwölfender in der Brunftzeit. Es gießt wie aus Kannen und wir flüchten dennoch aus dem Zwischendeck. Das hilft zwar nicht viel, denn das ganze Schiff erzittert unter dem Gebrüll des Mannes. aber der Himmel hat ein einsehen und reißt auf….
Fotoshooting am Oberdeck der Fähre…..Sonnenschein und wir erleben den 2. Teil der Überfahrt sehr entspannt mit Blick auf traumhafte kleine Palmeninseln
Ralf ist noch immer glücklich über jede Toilette und auch die wirklich extrem stopfenden Tabletten von Andreas und Manfred helfen kaum gegen die Krämpfe im Unterleib. Aber Ralf hält durch. Wir erreichen die philippinische Hauptinsel Luzon und holen die Regenwand wieder ein. Es gießt wie aus Kannen.

Die Stimmung sinkt ebenso schnell, wie das Wasser in unseren Stiefeln steigt. Zwischendurch zwar immer wieder mal Sonnenschein, der zwar sehr schnell die Hosen trocknet, den notwendigen Motivationsschub jedoch nicht mehr verschaffen kann. Die Betonpisten werden zur schmierigen Rutschbahn, die Schlaglöcher zu gefährlichen Fallen.

Der Blick auf die Schönheiten der Natür ist ebenso getrübt wie die Sicht auf den berühmten Vulkan Mayon, der sich in Wolken hüllt…

Die Kräfte lassen rapide nach. Der Körper schreit nach Ruhe und Entspannung. Das Tempo reduziert sich auf 20 bis 30 Stundenkilometer. Der Tourkoller grassiert. Wir treffen uns zur Krisensitzung, denn es wird offensichtlich, wir haben die Leistungsgrenze erreicht. 850 Kilometer auf dem Tachometer und die Stimmung auf dem Nullpunkt. So langsam nimmt die Erkenntnis, wir sind keine 20 mehr, klare Formen an. Wir brauchen einen Tag Pause. Doch es ist Freitag und das Wochenende steht vor der Tür. In Donsol finden wir nur Quartier für eine Nacht. Die Walhaie locken an jedem Wochenende Hunderte von Touristen in den kleinen Ort. Wir müssen definitiv am nächsten Tag weiter.

Kurt telefoniert sich die Finger wund. Kein Hotel zu bekommen. Das bedeutet, am nächsten Tag müssen wir wieder auf die Böcke. Vorher aber wollen wir die Walhaie sehen. Ich bete zu allen Göttern, dass dieses gelingt. Denn Walhaie sind jetzt genau dass, was die Stimmung wieder steigen lassen kann.